Karben 9/2022 Okt./Nov. 2022
10 Pietät Peter Groetsch · Rosbach-Rodheim Tel.: 0 60 07 / 3 28 · www.pietaet-groetsch.de Mitglied und Partner Bestatterverband Hessen e.V. Erdbestattungen Feuerbestattungen Waldbestattungen Seebestattungen individuelle Vorsorge Einfühlsam und respektvoll stehen wir Ihnen zur Seite P E T E R G R O E T S C H Pietät © Gabriele Rohde / Fotolia.com Rasen mähen · Gehwegreinigung · Heckenschnitt kleine Reparaturen · Grabpflege · Treppenhausreinigung Entsorgung · Instandhaltung · Service rund ums Haus 0176 95656611 • infomeis@t-online.de Gebäudereinigung & Hausmeisterservice Meis Putzen nach Hausfrauenart Bereits Kinder und Jugend- liche berichten immer mehr von körperlichen B e s c hwe r d e n und Stress. Die Schule – insbe- sondere unter den Bedingungen der Corona-Pan- demie – und ein voller Terminka- lender schon im Kindes- und Ju- gendalter können zu Überlastung führen. Men- tale Müdigkeit und mangeln- de Bewegung sind nur ein Teil der Folgen. Der Kurs „ReFit Kids-Training“ (Resilienz und Fitness für Kinder) richtet sich an Kinder der Grundschulklassen 1 bis 4. In Kleingruppen lernen sie durch aktive Bewegungen und Übungen spielerisch dem Stress entgegenzuwirken. Da- bei kommen Übungen und Spiele aus verschiedenen Sportarten und dem Schul- sport zum Einsatz. Hinzu kommen Entspannungs- techniken und Übungen aus der Stressbewältigung. Das ganzheitliche Training ist darauf ausgerichtet, die körperliche und mentale Ge- sundheit wieder zu stärken. Bitte bequeme Sportbeklei- dung und Hallenschuhe sowie etwas zu Trinken mitbringen. MGH-019, Termine: 4x mitt- wochs, 16.11.-07.12.2022 von 17.00 bis 18.00 Uhr Teilnahmegebühr: 10 Euro (Bezahlung per Lastschrift), Kursort: Sporthalle des FSV Kloppenheim (am Sportplatz) Eine Anmeldung ist erforder- lich! Weitere Infos erhalten Sie im Büro des MüZe unter Tel.: (06034) 5098974 oder senden Sie ein E-Mail: info@mueze- karben.de. Weitere Infos unter www.mueze-karben.de . MüZe - Mütter- und FamilienZentrum Karben e.V. ReFit Kids-Training Resilienz und Fitness für Kinder der 1. bis 4. Klassen mit Gewaltpräventions- trainer Nidal Ghandour Der bedeutendste Autor der Wetterau, Andreas Maier, hat beim Literaturforum Karben aus seinen Büchern gelesen. Nach einer Begrüßung der Besucher durch den ersten Vorsitzenden Dieter Körber begann das Abendprogramm mit Musik. Nicola Piesch sang von Dieter Wierz am Klavier begleitet „Fly me to the Moon“ und „Bourbon Street parade“. Hierauf eine kurze Vorstel- lung und eine Würdigung des Ehrengastes Andreas Maier. Ruhig und gelassen geht An- dreas Maier an seine Lesung heran aus Büchern seines Lebensprojektes der Roman- reihe „Ortsumgehung“. Er be- ginnt mit dem ersten Kapitel seines Romans „Die Städte“. Es geht ums Reisen und um die Erfahrung, auf Reisen zu sein. Er liest von seiner Unlust als siebenjähriges Kind mit den Eltern im Auto unterwegs zur verhassten Ferienwohnung in Brixen zu sein. Der Vater drängt ja früh zu fahren, der Mercedes steht bereit, es wird so früh gestartet, dass immer das Autobahnkreuz Nürnberg vor Sonnenaufgang erreicht wird. Die Fahrt geht über das Nürnberger Auto- bahnkreuz, über den Brenner nach Brixen. Andreas Maier zeichnet das Bild der vergan- genen Jahrzehnte anhand der Städte und Landschaften, die die Urlaubsrouten einer mobilitätsbesessenen Ge- sellschaft flankierten. Maier trampte als Sechzehnjähriger nach Südfrankreich und hört sich Nacktbusendiskurse am Strand an. Maier ist ein sess- hafter Autor, selten kommt er in seinen Werken über den Erzählraum Wetterau hin- aus. Auch im wahren Leben scheint der 1967 in Bad Nau- heim Geborene, egal, wo er wohnt, in Friedberg daheim zu sein. Auf der Fahrt nach Brixen die letztlich enttäuschende Passkontrolle am Brenner. Man steht im Stau und war- tet auf die Abfertigung, dann endlich die Passkontrolle ein rasches vorüber fahren am Grenzbeamten. Der Vater hat- te fächerartig die Pässe der Familienmitglieder gefasst, hielt sie aus dem Autofenster aber der Beamte nahm kaum Notiz davon, sondern wink- te zum Vorbeifahren. Ein für das Kind enttäuschender Vor- gang, denn die rasche Abfer- tigung und das Durchwinken stehen im Missverhältnis zum langen Warten in der Schlan- ge. Ganz anders bei Fahrten in die DDR, langes Warten im Stau und ebenso langes um- ständliches Abfertigen durch die Grenzbeamten. Auch in der Ferienwohnung angekom- Literaturforum Karben e.V. Begeisterte Besucher und reichlich Applaus Lesung von Andreas Maier beim Literaturforum Karben men war es immer dasselbe. Maier liest vor, wie sein Prot- agonist Andreas als Kind Rei- sen nichts abgewinnen kann. Wieder zu Hause in Friedberg hat er sein Ersterlebnis mit dem Getränk Cola mit Bacardi Rum. Erstaunt stellt der Junge fest, wie er in einen heiteren Schwebezustand gerät und dann ein Kicheranfall hat, der sich allerdings wiederholen lässt, mit dem nächsten Rum- getränk. Mit 13 geht es per Flugzeug mit den Eltern nach Athen, dort ergibt sich für den Ich- Erzähler die Gelegenheit den Ouzo trinkenden „Mann von Welt zu spielen“. Der erste Teil der Lesung ist wie im Flug vergangen und unter klangvollem Gesang von Nicola Piesch gehen die Besucher in die Pause. And- reas Maier signiert eifrig die am Büchertisch der Karbener Buchhandlung Kling erstan- denen Romane. Im zweiten Teil der Lesung widmet sich Andreas Maier dem Roman „Die Familie“. Sein Prota- gonist erzählt, wie auch im Roman „Die Städte“ in der Ich-Form. Sein Blick auf die Vergangenheit der Familie wurde durch einen Schwarz- weißfilm angeregt, den er in der Schule sah, der Film zeigte ein Konzentrations- lager. Sein Fragen nach der eventuellen Verstrickung der Familie in die NS-Machen- schaften nahm so seinen An- fang. Hiervon angeregt kam dann die Frage an die Mutter „wer in welcher Weise in was involviert, gewesen wäre.“ Er berichtet, wie er oft die Mut- ter nach der Zeit vor 45 ge- fragt hat und zu allen Fragen den stereotypen Satz von der Mutter hörte: „Wir haben den Juden doch sogar Brand gegeben“. Der Großvater hatte den Juden wohl etwas Brennholz gegeben. Andre- as Maier erzählt, dass er in seiner Heimatstadt Friedberg etwas wie Aufarbeitung ver- misse, kein Wort über Depor- tationen, keine Stolpersteine. Am Ende seiner Lesung hat Andreas Maier geduldig und in sehr den Menschen zuge- wandter Weise Fragen der Besucher beantwortet. Unter den inspirierenden Klängen von Nicola Pieschs Gesang und Dieter Wierz harmoni- scher Klavierbegleitung klingt das Programm aus. Ein rund- um großartiger Abend mit zufriedenem Autor, ebenso zufriedenen Veranstaltern und begeisterten Besuchern, die reichlich Applaus spendeten fand sein Ende.
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