Karben 09/2024 Oktober 2024

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Natürlich, wenn der Kleine laut geworden wäre, wäre ein Elternteil sicherlich rausgegangen – man darf ja ei- nen gewissen Anstand voraus- setzen. Doch dazu kam es gar nicht. Allein die Tatsache, dass die Familie es gewagt hatte, mit einem Kind aufzutauchen, schien ein moralisches Verbre- chen zu sein. Der Pianist selbst sah das zum Glück deutlich entspann- ter. Er meinte, Kinder könnten gar nicht früh genug an die Kunst herangeführt werden. Ich kenne ihn gut und hatte die Gelassenheit, der Familie gut zuzureden und ihnen zu versichern, dass sie keinen Grund hatten, fluchtartig das Weite zu suchen, nur weil ein paar missbilligende Blicke auf sie gerichtet waren. Die Fami- lie bedankte sich herzlich und blieb selbstbe- wusst sitzen. Viele andere Eltern wä- ren wahrschein- lich vor Scham aufgestanden und gegangen, in der Annahme, sie sei- en in den Augen der Gesellschaft untragbar. Und ich könnte es ihnen nicht einmal ver- übeln. In einem ähn- lichen Fall, so wurde mir erzählt, zeigte ein Pfarrer echten Heldenmut. Er drohte damit, den Gottesdienst sofort zu beenden, falls die Familie mit dem „geräuschvollen“ Kind die Kirche verlassen würde. Sein Argument: „Das gehört zum Leben, und damit auch in die Kirche.“ Chapeau, Herr Pfarrer! Ein Hauch von Revolu- tion in den heiligen Hallen. Zurück zu unserem Konzert: Der kleine Junge war zur Hälfte des Abends eingeschlafen. Die angebliche „Störquelle“ hat- te sich also als völlig harmlos erwiesen. Und als das Konzert zu Ende war, wurde die Familie von allen Seiten angelächelt. Na also, geht doch! Es bleibt für mich ein Rätsel, warum das Thema „Kinder- feindlichkeit“ in unserer Ge- sellschaft so viel Raum ein- nimmt. Keiner will sie, jeder beteuert das Gegenteil, und doch scheint dieses Problem stetig zu wachsen. Vielleicht sollten wir alle ein bisschen entspannter sein und etwas mehr Toleranz üben. Kinder gehören zu unserer Gesell- schaft – egal, ob sie gerade „Hallo-Hallo“ rufen oder be- geistert „Wau“ sagen. Und ja, sie sind manchmal laut, aber ist das nicht genau der Klang des Lebens? In diesem Sinne: Atmen Sie tief durch und lächeln Sie beim nächsten „Hallo-Hallo“ einfach zurück. Ihr Monatsjournal Am 17. August lud das Li- teraturforum Karben zum neunten Mal zu seinem be- liebten Sommerfest ein, be- gleitet von der bekannten Band „Jazz4Friends“. Auf- grund schlechter Wetterpro- gnosen wurde das Fest kurz- fristig in das KUHtelier verlegt – eine gute Entscheidung, da es später tatsächlich heftig regnete. Gefiert wurde das 14-jährige Bestehen des Vereins. Der stellvertretende Vorsitzende Dr. Michael Rettinger dankte in seiner Begrüßung den Ver- einsmitgliedern für ihre Un- terstützung und den Gästen für ihr Interesse an Literatur und die rege Teilnahme an den Veranstaltungen. Nach einem reichhaltigen Buffet folgte das Programm mit einer Mischung aus Le- sungen und Jazzmusik. Ro- sie Cordsen-Enslin begann mit ihrer eigenen Geschichte „Jeder findet seinen Weg“. Annette Wibowo las aus Helge Schneiders Buch „Ei- ersalat“, Rosi Kärcher stellte Gedichte aus dem Buch „Die plötzlich hereinkriechende Kälte im Dezember“ vor. Mi- chael Rettinger präsentierte die skurrilen Erlebnisse eines Buchhändlerlehrlings, und Hans Kärcher empfahl dem Publikum Thomas Kapielskis Werk „Kotmörtel“. Die Band „Jazz4Friends“ spielte bis in die späten Abendstunden, und das Fest klang gemütlich aus. Das Li- teraturforum versendet mo- natlich einen Newsletter mit Informationen zu den Veran- staltungen. Interessierte kön- nen sich per E-Mail an kul- tur@literaturforum-karben.de anmelden und sind herzlich eingeladen, aktiv im Verein mitzuarbeiten. Literaturforum Karben e.V. Jazz und Literatur beim Sommerfest Immer wieder hört man von Hunden, die ein Kind gebis- sen haben. Um dies zu ver- meiden, hat Frau Yvonne Kern einen Kurs für Kinder von 6 bis 16 Jahren entwickelt. Den Kindern soll die Angst vor Hunden genommen und ih- nen beigebracht werden, wie sie mit dem eigenen oder ei- nem fremden Hund umgehen müssen. Hunde kommunizieren auf ihre ganz eigene Weise und wir müssen diese Sprache lernen. Wir können unsere Kinder davor schützen, falsch mit Hunden umzugehen und Missverständnissen im Um- gang mit Hunden vorbeugen. Themen des Kurses sind: - Kommunikation mit dem Hund - Herkunft und Verhalten des Hundes - Fremdhundbegegnung - Lernverhalten - Bindungsübungen Wenn ein Kind einen eigenen Hund hat, darf dieser gerne mitgebracht werden, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind: - Ein Elternteil muss anwe- send sein. - Der Hund sollte einen gewis- sen Grundgehorsam haben und sich von dem Kind führen lassen. - Der Hund sollte kein Problem mit anderen Hunden haben. - Der Hund muss haftpflicht- versichert sein und einen ak- tuellen Impfschutz vorweisen. Kurs-Nr.: 3012, Sa., 05.10. und So., 06.10.2024 von je- weils 10:00 bis 13:00 Uhr, Kursort: Tierheilpraxis HKP, Rodheimer Weg 33, 61184 Karben – gesichertes Gelän- de im Freien, Kosten: 45 Euro pro Person, zzgl. 25 Euro für begleitendes Elternteil, Be- zahlung per Lastschrift. Eine Anmeldung ist erforderlich! Weitere Infos erhalten Sie im Büro des MüZe unter Tel.: (06034) 5098974 oder sen- den Sie ein E-Mail: info@mu- eze-karben.de . Weitere Infos unter www.mue- ze-karben.de . MüZe Karben e.V. Hundeführerschein Kurs für Kinder und Jugendliche mit Yvonne Kern, Hundetrainerin am 5. und 6. Oktober