Karben 11/2020 Dez. 2020/Jan. 2021
9 Feucht und kalt war es morgens um 8 Uhr auf der Streuobstwiese in Karben – aber dick eingepackt und mit warmem Tee und allerlei Ge- rätschaften ausgerüstet traf sich die IG Streuobst zum Arbeitseinsatz. Hintergrund dieses Einsatzes ist der Schutz und die Pflege der vom Verein gepachteten Streuobstwiesen rund umKarben. Was war passiert? Hier hilft ein Blick in die Historie und die Entwicklung dieser Streuobst- wiesen. Ursprünglich gepflanzt als Ausgleichsflächen der Stadt für Neu- baugebiete und andere Eingriffe in die Natur, sind die Wiesen – immerhin DAS Biotop für Artenvielfalt in Deutschland nach dem Wattenmeer – in den letzten 20 Jahren doch schwer in der Pflege vernachlässigt worden. Doch nicht nur das. Schon am Anfang stand oft die falsche Pflanzung der Bäume. Was bedeutet falsche Pflanzung? Zum einen sind sie oft zu tief und zu dicht gepflanzt. Erreichen die Bäume – grad die staatlich geförder- ten Hochstämme – erst einmal eine gewisse Größe, wachsen sie teilweise ineinander und nehmen sich Licht und Wasser. Zum anderen sind es die falschen Sorten. Kommen die alten Sorten wie z.B. Clapp‘s Liebling bei den Birnen oder der Borsdorfer bei den Äpfeln noch mit Krankheiten und Wetterkapriolen zurecht, so sind die neuen Sorten doch meistens überfordert und werden leicht krank und sterben ab. Und hier muss dann der Mensch eingreifen, ist die Streuobstwiese doch ein Kulturgut vom Menschen erschaffen. Kranke Bäume z.B. mit Feuerbrand müssen entfernt und vernichtet werden. Warum? Feuerbrand ist sehr ansteckend und breitet sich durch Wind, Regen und auch Insekten aus. Den Winter verbringen die Bakterien meistens in der erkrankten Rinde befallener Bäume und übertragen so die Krankheit. Hier gilt es einzugreifen und die gesunden Bäume der Streuobstwiese zu schützen. D.h., die kranken Bäume wurden mit einem Bagger samt Wurzeln ausgegraben – ja, auch die Wurzeln können befallen sein – und sofort verbrannt. Aber nicht jeder Baum, der abgestorben ist, ist auch krank. So muss genau hingeschaut werden, welche Bäume zwar tot sind, aber dennoch stehen bleiben dürfen. Denn auf einer Streuobstwiese hat auch ein alter toter Baum noch seine Verwendung für allerlei Insekten und Vögel. Nachhaltig eben. Aber Schutz der Wiese war natürlich nur ein Aspekt dieses schweißtreiben- den Arbeitseinsatzes. Denn der Blick geht vor allem auch in die Zukunft, also wurden sofort die ersten neuen Bäume gesetzt, und zwar diesmal fachmännisch mit ausreichend großem Pflanzloch, guter Erde, nicht zu tief, mit Stammanstrich, Verbiss-Schutz und Pfahlanbindung. Denn wie bei Kindern gilt: Je früher gute Grundlagen gelegt werden, umso größer die Chance, dass sie gut gedeihen. Und so endet ein arbeitsreicher, aber erfolgreicher Tag für die IG Streuobst. Die Wiesen werden wieder ein bißchen gesünder und sind hoffentlich für die Wetterbedingungen der nächsten Jahre etwas besser gerüstet. Wer nochweitere Informationen über Streuobstwiesen und alles was damit zusam- menhängt haben möchte, kann gern die IG Streuobst über ihre Website kontaktieren. Co- ronabedingt fällt der runde Tisch - an jedem ersten Dienstag im Monat in der Rapp‘s Juice Factory - derzeit b.a.w. leider aus. Kontakt: info@ ig-streuobst.de Streuobstwiese im Aufbruch! Rasen mähen · Gehwegreinigung · Heckenschnitt kleine Reparaturen · Grabpflege · Treppenhausreinigung Entsorgung · Instandhaltung · Service rund ums Haus 0176 95656611 • infomeis@t-online.de Gebäudereinigung & Hausmeisterservice Meis Putzen nach Hausfrauenart Rasen mähen · Gehwegreinigung · Heckenschnitt kleine Reparaturen · Grabpflege · Treppenhausreinigung Entsorgung · Instandhaltung · Service rund ums Haus 0176 95656611 • infomeis@t-online.de Gebäudereinigung & Hausmeisterservice Meis Putzen nach Hausfrauenart Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr
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