Niddatal 12/2023 Dezember 2023/Januar 2024

5 Frohe Weihnachten wünscht Ihnen Schlosser Reisen Lassen Sie sich von unserem Reiseprogramm 2024 inspirieren! Öffnungszeiten: Di. - Fr. 9 bis 12 u. 15 - 18.30 Uhr, Sa. 9 - 13 Uhr, Mo. ist Ruhetag! Obergasse 6c 61194 Niddatal/Kaichen 06187/25196 fgs-schmidberger@t-online.de Was steht auf IHRER Wunsch- liste? ƒ Brennholz selber machen mit den Motorsägen von STIHL Mehr Zeit mit den Liebsten verbringen und den iMOW® Mähroboter die Arbeit machen lassen Ein sauberes Weihnachtsfest mit den STIHL Hoch- druckreinigern Kommen Sie vorbei, wir helfen bei der Geschenkauswahl. FÜR STARKE GESCHENKE VON STIHL. Kommen Sie vorbei, wir helfen bei der Geschenkauswahl. Wir wünschen allen ein frohes Weihnachtsfest, Gesundheit und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Wenn Dekan Volkhard Guth, ein halbes Dutzend Pfarrerinnen und Pfarrer sowie die jüdische Kantorin Leah Frey-Rabine in einem Gottesdienst zusam- menfinden, dazu noch Vertreter der Stadt Niddatal, von Verei- nen und natürlich der Kirchen- gemeinden, dann muss es ei- nen besonderen Anlass geben. Am Sonntag, 5. November, war es die Entpflichtung von Pfarrerin Evelyn Giese nach zehn Jahren Dienst in den Kir- chengemeinden Bönstadt und Kaichen sowie die Verabschie- dung der Gemeindesekretärin Katja Harth nach 20 Jahren Tätigkeit. „Wie soll man Harmonie be- schreiben?“ leitete Pfarrerin Giese die Lobrede auf Katja Harth ein, die ihr über all die Jahre eine ruhige, freundliche, zuverlässige kompetente und vorausschauende Begleiterin im Gemeindebüro gewesen sei. „Auch wenn wir mal ver- schiedene Herangehenswei- sen hatten, haben wir uns gut verstanden“, so Giese, die sich nicht erinnern konnte, dass Harth einmal krank gewesen sei. Auch die Kirchenvorsteher lobten Harth, die im Jahr 2002 unter Pfarrer Günther Kuche der verstorbenen Gerda Zim- mermann nachgefolgt war, als „Fels in der Brandung“ und hochgeschätzten Menschen. Katja Harth bedankte sich ihrer- seits ausführlich, dachte dabei neben den Kirchenvorständen, Pfarrerin Giese und weiteren Pfarrern, den Mitarbeitern und Ehrenamtlichen, den Gemein- demitgliedern und ihrer Familie auch an frühere, zum Teil be- reits verstorbene, Kirchenvor- stände und das Dekanat sowie die Evangelische Regionalver- waltung, „vor allem für die Zeit während der zwei Vakanzen, wo viel Unterstützung nötig war“. In ihrer letzten Predigt vor etwa 100 Gottesdienstbesuchern gelang Pfarrerin Giese noch einmal ein tiefgründiger Brü- ckenschlag vom Propheten Micha über Martin Luther zur Gegenwart. Damals seien die Zeiten ähnlich schwierig gewe- sen wie heute, da das Vertrau- en in Werte und gesellschaftli- che Gewissheiten schwinde, der Zusammenhalt nicht mehr selbstverständlich sei, überein- ander statt miteinander geredet werde. „Wer Verantwortung übernimmt in Familie, Politik und Kirche hat es schwer“, so die 63-jährige Theologin, die in diesem Sommer ihr 25-jähriges Ordinationsjubiläum feierte. „Wie können wir in solchen Zeiten Gott begegnen? Auf was kommt es an?“, fragte Giese und antwortete mit dem Propheten: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Lie- be üben und demütig sein vor deinem Gott.“ Den Spruch auf einem kleinen Zettel – gehal- ten von einer Büroklammer als Zeichen des Zusammenhalts und Gottes umfassender Lie- be – hatte sie für jeden Gottes- dienstbesucher vorbereitet. Dekan Volkhard Guth, der Eve- lyn Giese schon aus gemeinsa- men Zeiten im Dekanat Rüs- selsheim kennt und nur einen Monat nach ihr seinen Dienst im Dekanat Wetterau aufnahm, beschrieb Giese als „Suchen- de“, die viele Fragen stelle. „Was nicht heißt, dass Du nicht weißt, was Du willst, oder wo- nach Du fragst.“ So habe sie sich wie in der Predigt immer gefragt, wie der Dienst in der Kirche aussehen solle. Zudem sei sie eine „seelsorgerische Pfarrerin mit der großen Gabe zuzuhören“. Überrascht habe sie während der Corona-Beschränkungen. „Giese ist online!“, hätten die Dekanats-Mitarbeiter vermel- det, als die Pfarrerin, die sonst mit der Weitergabe ihrer Han- dynummer sparsam umgehe und eher als technisch unbe- darft gelte, Videobotschaften für ihre Gemeinden produziert habe – und zwar „echt und au- thentisch“. „Schnörkel kennst Du eher keine“, sagte der De- kan, „das macht es dann auch wieder einfach.“ Doch nach einer pandemiebe- dingten Krankheitsphase gehe der Dienst nun zu Ende und an anderer Stelle dann auch wieder weiter. „Ich danke Dir für Deinen Einsatz, Deine Treue zum Evangelium und Deine Liebe zu den Menschen“, so Guth. „Nicht alles im Dienst einer Pfarrerin liegt vor Augen, vieles findet im Verborgenen statt und trägt doch Früchte.“ Der Dank von Evelyn Giese galt Kollegen, Mitarbeitern und Weggefährten in Dorf und Stadt, ihrem Lebenspartner und ihrem Sohn. Mit Blick auf ihre Dienstzeit sagte sie: „Es ist Vieles gelungen, aber es sind auch Dinge offen geblieben.“ Eine besonde- re Würdigung in diesen Zei- ten fand der Gottesdienst durch einen hebräischen Segensgesang der jüdischen Kantorin Leah Frey-Rabine. Auch ein Ka- non musste natürlich auf Wunsch von Evelyn Giese sein. Und auch sonst gestalte- ten die beiden Gemeindeorga- nisten Simone Guggenberger und Jan-Otto Weber den Gottesdienst mit viel Mu- sik, darunter zwei vierhän- dige Stücke. Beim Umtrunk im Anschluss fand sich noch ausreichend Gelegenheit für Grußworte und Gespräche. Theologin ohne Schnörkel Pfarrerin Evelyn Giese nach zehn Jahren Dienst in Bönstadt und Kaichen entpflichtet Dekan Volkhard Guth entpflichtet Pfarrerin Evelyn Giese und spricht für sie einen Segen.

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