Rosbach-Rodheim 6/2022 Juli 2022

3 ANMELDUNG UND INFO Kulturstiftung Friedrichsdorf Hugenottenstraße 55 61381 Friedrichsdorf Tel. 06172 731-1296 oder -1263 E-Mail: kulturstiftung@friedrichsdorf.de www.kulturstiftung-friedrichsdorf.de www.facebook.com/kulturstiftung.friedrichsdorf Peter & Detlef Koch GbR Kfz-Meisterbetrieb • PKW-Service Motorradservice • HU/AU-Service • Vertragshändler für: Otto-Hahn-Straße 34 * 61381 Friedrichsdorf * Gewerbegebiet Köppern Tel.: 06175 940889 * Internet: www.kochkfz.de * E-Mail: info@kochkfz.de „Na, da möchte ich auch mit- fahren!“ Lachend winkt eine Frau am Gartenzaun den bei- den gut gelaunten Fahrgästen in der Rikscha zu. „Wir starten am Bauernmarkt!“, ruft ihr die Radlerin über die Schulter zu, „kommen Sie einfach, wir neh- men alle mit!“ Viele kommen an diesem Pfingstwochenende und den Tagen danach, um eine Spa- zierfahrt in der Rikscha „Chat“ zu genießen: Junge und Ältere, Eltern und Kinder, Ehrenamtliche, Beirats- und Gremienmitglieder, Volleyballer:innen, Fans, Land- wirte und eine kleine Queen im rosa Prinzessinnenkleid. Der Ein- stieg ist barrierefrei – für etliche guter Grund, Stock und Rollator stehen zu lassen und sich frohge- mut in die Rikscha zu setzen. Andere ringen mit eigenen klei- nen „Barrieren“: „So was brauch ich noch nicht“, lassen insbe- sondere Herren im besten Alter wissen, während manch Betag- tere mit Sehnsucht in der Stimme erklären: „Das ist nichts mehr für mich.“ Aber dann steigen viele doch ein, und nach weni- gen Metern ist klar: Hier gibt’s einfach richtig Spaß, frische Luft und ein kleines Mini-Abenteuer – eben eine Fahrt mit der Rikscha „Chat“. Viele Wünsche… Besondere Wünsche der Fahr- gäste werden – soweit möglich – berücksichtigt: etwas schneller, etwas langsamer, Extra-Kurven oder eine Kursänderung - „bitte ohne Hubbel“ -, weil der Fahr- gast erst kürzlich an der Band- scheibe operiert worden ist. Ein Volleyballer möchte zum „Grünen Baum“, denn: „Das war unsere alte Vereinsgaststätte“; und zwei Jugendliche, beschwingt, mit Red-Bull-Dosen in der Hand, wollen „einfach irgendwo am Feld“ abgesetzt werden. Da wollen sie sich „hinchillen“. Kein Problem, aber Einstieg ohne Kip- pen. Na klar, kein Ding. „Und das kostet wirklich nix? Alter, das ist unser Glückstag!“, sagt der eine und macht es sich in der Rik- scha bequem. Zwei Mädchen schlagen vor, „einen Berg hoch- zufahren und dann ganz schnell runter“… da stoßen selbst die Fahrer*innen der Rikscha an ihre Grenzen; aber Bahndamm und Unterführung sorgen dann doch noch für Begeisterung und Geschrei - und das Geschrei für Begeisterung. Viele Passagiere scheint die kleine Spazierfahrt zu beflügeln: Es wird erzählt, ein Mann beginnt aus voller Kehle zu singen, Volks-, Wander- und Abendlieder; drei Drittklässlerin- nen rappen, was das Zeug hält – am Wegesrand immer wieder freundliche Gesichter, Lächeln, Winken… Viele Fragen Was ist das? Haben Sie einen Motor? Ist es anstrengend zu radeln? Können wir schneller? Was kostet eine Fahrt? Wie lan- ge fahren Sie? Kann mein Hund mitfahren? Kann ich für nachher reservieren? Kommen Sie nächs- te Woche wieder? Können wir nochmal?... Ja, Chat, das smarte Transportdreirad mit Sonnen- segel, das das Dreiradzentrum Frankfurt zur Verfügung gestellt hat, verfügt über einen Motor…, aber, ja, man muss schon auch ordentlich treten, sonst kann es mit den beiden Akkus schon mal knapp werden. Eine Rundfahrt dauert zwischen 10-15 Minuten, je nach Nachfrage; und mit et- was Geduld, gibt’s mit ziemlicher Sicherheit noch einen „Nach- schlag“, auf den viele Kids an allen Tagen tapfer warten. Die Mitnahme von Hunden bleibt der Einzelfallprüfung vorbehal- ten - aber, klar, wenn man alle mitnehmen will, müssen auch hier Lösungen gefunden werden – irgendwo zwischen Anschnall- pfllicht und artgerechter Haltung. Alle mitnehmen – manche abholen Nachdem am zweiten Tag zu- nächst nur vereinzelte Fahrgäste zum Startplatz der Rikscha am Rodheimer Bürgerhaus fanden, begaben sich die Grünen Radler kurzerhand dorthin, wo bei der ersten Spazierfahrt erheblicher Bedarf gesichtet worden war: Vor der Sporthalle erholten sich die Volleyballer:innen, die zur Deutschen Meisterschaft der Se- nioren und Seniorinnen angereist waren. Raus aus der Halle, rein in die Rikscha: In bester Laune, teilweise mit kühlem Getränk und ohne Schuhe genossen die Sportler*innen die erfrischen- de Spazierfahrt durch die alten Gässchen. „Wusstest du, dass es hier so schön ist?“, fragt einer seinen Teamkollegen überrascht, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Ortsverband Rosbach „Wusstest du, wie schön das hier ist?“ Rikscha „Chat“ begeistert beim Stadtradeln in Rosbach „dabei wohn´ ich jetzt seit 13 Jah- ren hier…“. Es geht noch hoch her an diesem sonnigen Nachmittag, einschließ- lich abendlicher „Verlängerung“ der „Spielzeit“ respektive Fahrt- zeit. „Wir haben die Leute im Wortsinn dort abgeholt, wo sie waren“, erzählt Grünen-Sprecher Marc Schäfer. Dann ist Schicht für diesen Tag und die Rikscha kommt zum sicheren Übernach- ten in die immer hilfsbereiten Hände von Bauer Lempp. Rikscha, Eis und Pizza Ein gemütliches Ensemble aus Tischen, der Duft frischer Pizza und Eis zum halben Preis – das erwartete alle, die am Pfingst- sonntag ans Schwimmbad ka- men, weil sie Lust auf eine Rik- schafahrt, auf Paolos köstliche Pizza oder Eis hatten - oder auf alles. Paolo Orlandi und seine Kolleg:innen vom Ausländerbei- rat hatten sich in die Rikscha- Aktion der Rosbacher Grünen eingeklinkt, um in gemütlicher Atmosphäre ins Gespräch zu kommen. Viele Runden dreht der Vorsitzende Macro Zanfino an diesem Tag mit Rosbacher Bürgerinnen und Bürgern: „Es ist wichtig, präsent und ansprech- bar zu sein, gerade für uns als Ausländerbeitrat.“ Das gelang – nicht zuletzt dank überraschend gutem Wetter. Gewitter, Sturm und Regen waren angesagt. Bürgermeister Maar, der an die- semTag vorbeischaute, mag kein schlechtes Wetter. Also blieb es schön. Nur kurz zogen ein paar Wölkchen über die Stirn besorg- ter Bürger*innen, als die Rikscha, in die der Bürgermeister einge- stiegen war, ohne ihn zurückkehr- te. Was sie denn mit dem Bürger- meister gemacht habe, wurde die Grüne Radlerin, Kirsten Salein, gefragt. „Er sei wohlauf“, versi- cherte diese, und nachdem der erste Stadtrat, Stephan Schmidt- hals, nicht widersprach, schien über allem wieder die Sonne. Sie hielt bis die Aktion, bei der alle mitgenommen wurden, am Nachmittag ausklang. Text: Kirsten Salein Die Mitglieder des Rosbacher Aus- länderbeirats Kate Lingnau und Marco Zanfino sowie die radelnde Rosbacher GRÜNEN-Stadtverord- nete Kirsten Salein. Foto: Marc Schäfer

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