Rosbach-Rodheim 07/2024 August 2024

9 dauerte zwei Stunden lang. Dass sie einem Betrug auf- gesessen war, bemerkte die Wetterauerin erst, als sie ihren richtigen Neffen anrief. Auf- fällig in diesem Fall war, dass es erst vor kurzem einen To- desfall im näheren familiären Umfeld der 90-jährigen Dame gegeben hatte. In der kürzlich veröffentlichten Todesanzeige waren mehrere Familienange- hörige aufgeführt. Die Betrü- ger nannten bei ihrem Anruf den Namen des Neffen und seiner Ehefrau, die beide in der Todesanzeige aufgeführt waren. Sie nahmen fälschli- cherweise an, dass es sich bei dem Neffen um den Sohn der 90-jährigen handelte. Nach- dem die Dame sagte, dass die genannte Person ihr Neffe sei, gaben die Betrüger vor, sich versprochen zu haben. Durch die Verwendung der korrekten Namen erschien Schockanrufer schlugen am Donnerstag (18.07.2024) im nördlichen Wetteraukreis zu. Eine 90-jährige Frau ließen sie am Telefon glauben, mit der Polizei zu sprechen. Die Betrüger gaben vor, dass der Neffe und dessen Ehefrau einen tödlichen Verkehrsun- fall verursacht hätten. Eine weinende und nur schwer zu verstehende Frau am ande- ren Ende der Leitung sollte die Geschichte glaubhaft er- scheinen lassen und die Se- niorin dadurch unter Druck setzen. Zur Abwendung der angeblich drohenden Haft- strafe sollte die Rentnerin 35.000 EUR bezahlen. Da sie nicht über eine solche Sum- me verfügte, gaben sich die Betrüger mit knapp 16.000 EUR zufrieden. Eine Abhole- rin nahm das Geld am Hoftor der Dame entgegen. Das Te- lefongespräch mit den Tätern ihre Geschichte für das Opfer noch glaubhafter. Die Polizei rät dazu, am Telefon keine Details zu finanziellen oder familiären Verhältnissen preis- zugeben. Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen und seien Sie kritisch - auch, wenn der Anrufer Na- men aus ihrem Bekannten- oder Verwandtenkreis nennt. Beenden Sie die Telefonge- spräche und rufen Sie selbst bei der Polizei an, um sich zu versichern, ob der Anrufer tatsächlich Polizeibeamter ist. Ziehen Sie Vertrauensperso- nen hinzu und sprechen mit diesen. Sensibilisieren Sie andere Menschen in ihrem Umfeld und thematisieren Sie diese Betrugsmaschen. Übergeben Sie niemals Geld oder andere Wertgegenstän- de an unbekannte Personen. Polizeipräsidium Mittelhessen Pressestelle Wetterau 16.000 EUR Schaden Schockanrufer nutzen Daten aus Todesanzeige nötigt werden. Schützen Sie alle Geräte mit einem starken Passwort und nutzen Sie die Zwei-Faktor-Authentisierung, sodass Sie neben der Pass- worteingabe zum Beispiel auch ein biometrisches Merk- mal wie den Fingerabdruck oder die Gesichtserkennung nutzen. Wie bei ihrer EC- Karte gehören Passwörter oder PIN-Nummern nicht auf Notizzettel - erst recht nicht, wenn sich diese bei dem ent- sprechenden Gerät befinden. Ein Passwortmanager kann dabei helfen, Passwörter zu verwalten und zu schützen. Vor der Abreise ist es ratsam in den eigenen vier Wänden die Heimnetzwerke auszu- schalten. Alternativ dazu ist auch die Abschaltung des Routers eine Option. Sollten Smart Home Module genutzt werden, empfiehlt es sich für die Dauer der Urlaubsreise auf den Abwesenheitsmodus zu wechseln. Dadurch bleiben Licht und Rollläden weiterhin funktionsfähig und lassen das Haus auch während der Ab- wesenheit bewohnt erschei- nen. Oftmals werden Soziale Medien genutzt, um zu erken- nen, wer sich im Urlaub be- findet. Prüfen Sie daher ihre Privatsphäre-Einstellungen in den jeweiligen Social Media- Die Sommerferien und da- mit auch die Haupturlaubs- zeit stehen vor der Tür. Ins- besondere Familien haben bereits geplant und die Ur- laubsreise gebucht. Auch im Urlaub möchte man mit den Daheimgebliebenen in Kontakt bleiben und hat viel- leicht noch manch anderes zu erledigen. Urlaubsbilder und Videos posten, E-Mails checken, noch schnell ein Geschenk bestellen oder den Kontostand im Onlinebanking prüfen - all diese Dinge macht man gerne im Urlaub vom eigenen Smartphone, Tablet oder anderen mobilen Gerä- ten. Um keine bösen Überra- schungen zu erleben, gibt das Polizeipräsidium Mittelhessen Tipps, worauf im Urlaub zu achten ist. Smartphones, aber auch Laptops, Tablets und andere Geräte sind auch im Urlaub mittlerweile teils unverzicht- bare Begleiter. Ein Verlust oder Diebstahl dieser Geräte bringt neben dem materiel- len Schaden oft auch weitere Probleme mit sich. So kön- nen wichtige private oder ge- schäftliche Daten verloren ge- hen oder gar in falsche Hände geraten. Die Polizei rät daher dazu, nur die Geräte mitzu- nehmen, die unbedingt be- Profilen, damit nicht jeder ihre Urlaubsbilder sehen und damit erkennen kann, dass Sie sich nicht zuhause befin- den. Dies kann ansonsten die Gefahr, Opfer eines Einbruchs zu werden, steigern. Auch, wenn man gerne die schönen Urlaubsfotos im Netz über die sozialen Medien präsentiert, rät die Polizei dazu, mit dem Teilen der Bilder bis zur Rück- kehr zu warten. Selbst im Urlaub sollten die eigenen Geräte und deren Software auf dem aktuellen Stand bleiben. Betriebssyste- me, Virenschutz und Firewalls sind auch hier weiter aktuell zu halten. Da mit Aktualisie- rungen teilweise ein hoher Datenverbrauch und somit gegebenenfalls auch Kosten einhergehen können, sollten Sie vor ihrer Reise prüfen, ob Sie Ihre Geräte tatsächlich im Urlaub benötigen. Generell ist bei der Durch- führung von Bankgeschäf- ten oder dem Online-Einkauf besondere Vorsicht geboten. Noch riskanter sind solche Aktivitäten, wenn sie nicht vom gewohnten Heimnetz- werk aus, sondern von unter- wegs unternommen werden. Die Polizei empfiehlt des- halb, auf Reisen auf Online- Banking oder -Shopping Blaulichtseite Im Urlaub online sicher bleiben - Polizei gibt Tipps möglichst zu verzichten. Zum Aufrufen von Websites soll- ten Internetadressen manuell eingegeben oder ein Lesezei- chen verwendet werden, bei dem man sich sicher ist, dass es zur korrekten Seite führt. Unbedingt vermieden werden sollte das Aufrufen von Web- sites über Links aus E-Mails heraus. Damit wird die Ge- fahr, auf Phishing-Websites geleitet zu werden, deutlich reduziert. Achten Sie darauf, dass ihre Daten verschlüsselt übertragen werden. Erkenn- bar ist dies unter anderem daran, dass die Adresse der Seite mit https:// beginnt. Vereinbaren Sie zudem mit ihrer Bank ein Limit für tägli- che Geldbewegungen beim Online-Banking. An ihrem Smartphone sollten Sie alle drahtlosen Schnitt- stellen wie Bluetooth, NFC und WLAN nur für die Zeit aktivieren, in der Sie sie nut- zen. Deaktivieren Sie in ih- rem Smartphone den Aufbau von Datenverbindungen im Ausland, wenn Sie keinen entsprechenden Tarif haben. Smartphones und darauf installierte Apps können im Hintergrund Daten versenden und empfangen, sodass un- bemerkt ein hohes Transfer- volumen und somit auch hohe Kosten entstehen können. Nicht selten ist es nach der Rückkehr aus dem Urlaub so, dass das E-Mail-Postfach überquillt. Dennoch gilt auch hier, Mails mit gebotener Vor- sicht und in Ruhe zu prüfen, um nicht auf eine Phishing- oder eine andere betrügeri- sche E-Mail hereinzufallen. Fragen Sie sich daher beim Lesen immer: Kenne ich den Absender? Ist der Betreff sinnvoll? Erwarte ich einen Anhang? Der Fachberater für den Be- reich der Cybercrimeprä- vention im Polizeipräsidium Mittelhessen, Kriminalhaupt- kommissar Ulrich Kaiser, steht bei Fragen gerne zur Verfügung. Erreichbar ist der Präventionsexperte unter Tel.: 0641 7006-2942 oder unter Praevention.PPMH@polizei. hessen.de , damit Sie auch im Urlaub sicher und mit einem guten Gefühl online unter- wegs sein können. Polizeipräsidium Mittelhessen Pressestelle Wetterau nen Haus- eigentümer v e r s c h i e - dene För- d e r t ö p f e nutzen: Zu- sätzlich zur staatlichen Förderung, die seit Ende Feb- ruar 2024 wieder bei der KfW bean t r ag t werden kann, unterstützt etwa der Hersteller Daikin Hauseigentümer mit einem zusätzlichen Energiebonus von bis zu 1.500 Euro. Die Antragstellung ist in fünf ein- fachen Schritten etwa auf www.daikin-energiebonus. de gemacht, dort sind auch die Teilnahmebedingungen der bis November 2024 befristeten Aktion nachzu- lesen. Der nächste Winter kommt bestimmt. Die warme Jahreszeit ist die passende Gelegenheit, um auf eine Wärmepumpe umzusteigen und von Zuschüssen zu profitieren. Foto: djd-k /www.daikin.de (djd-k). Wenn angenehme Temperaturen vorherrschen und die Heizung aktuell nicht gebraucht wird, ist die ideale Zeit für den Hei- zungstausch gekommen. Insbesondere die Investition in eine Wärmepumpe bringt auf Dauer hohe Einsparef- fekte, wie Forschende des Energiewende-Projekts Ari- adne bestätigen. Um den Umstieg zu erleichtern, kön- Jetzt für den nächsten Winter vorsorgen In der warmen Jahreszeit die Heizung modernisieren und Fördertöpfe anzapfen

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